Unbekannte beschmieren 30 Läden und Autos auf Mallorca mit „Deutsche raus!“- Parolen


Die Proteste gegen den Massentourismus auf Mallorca nehmen bedrohliche Formen an. In der vergangenen Nacht wurden 30 Geschäfte und Autos mit ausländischen Kennzeichen mit Parolen wie „Deutsche raus“ beschmiert.
Santanyí ist eine Gemeinde im Südosten der spanischen Insel Mallorca und bei vielen deutschen Urlaubern beliebt. In der Nacht eskalierten dort die Proteste gegen den Massentourismus. Wie die „Mallorca Zeitung" (MZ) berichtet, beschmierten Unbekannte knapp 30 Lokale und zahlreiche Autos mit ausländischen Kennzeichen.
„Es ist erschreckend", zitiert die MZ einen Betroffenen. Die Polizei ermittelt. Noch ist unklar, wer hinter der Aktion steckt.
Mallorca bereitet sich derzeit auf eine Rekordsaison vor: Mit den beliebten Opening-Partys im Bierkönig und Megapark startete am 24. April offiziell die Urlaubssaison. Branchenexperten erwarten, dass die Besucherzahlen alle bisherigen Rekorde übertreffen.
Sie weisen darauf hin, dass das "Recht auf angemessenen Wohnraum" auf den Balearen zunehmend ein Luxus sei – nicht nur für die Einheimischen, sondern auch für viele Arbeitnehmer und junge Familien.
Ein anonym geführter Instagram-Account startete kürzlich eine neue digitale Initiative, die Massentourismus im Dorf Santanyí auf Mallorca anprangert.
Mit ironischen Bildern und Botschaften wurden auf dem Account die negativen Auswirkungen der touristischen Überfüllung zangeprangert, wie das „Mallorca Magazin" berichtet.
- Höhere Touristensteuern:Auf den Balearen steigt die Übernachtungssteuer auf bis zu 5,85 Euro pro Person und Nacht. In Barcelona soll sie bis Ende 2025 sogar auf 14,38 Euro steigen. Kinder unter 16 sind ausgenommen.
- Strenge Strandregeln:Auf Gran Canaria drohen bis zu 500 Euro Bußgeld für das Sammeln von Muscheln, laute Musik oder Rauchen am Strand. Das Reservieren von Liegen mit Handtüchern wird auf Mallorca untersagt.
- Alkoholverkauf eingeschränkt:Auf Mallorca und Ibiza darf Alkohol künftig zwischen 21.30 Uhr und 8:00 Uhr nicht mehr verkauft werden – weder in Läden noch an Automaten.
- Partyboote verboten:Innerhalb einer Seemeile rund um bestimmte Zonen auf den Balearen dürfen keine Partys mehr auf Booten stattfinden – ein gezielter Schritt gegen exzessiven Partytourismus.
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